Das Versorgungsrohr

Bei jeder Regenwasseranlage, bei der das Wasser im Haus genutzt wird und die Zisterne im Erdreich eingebaut ist, ist eine Verbindung zwischen Haus und Zisterne erforderlich: das Versorgungsrohr. Auch wenn es technisch möglich wäre auf dieses Rohr zu verzichten so ist es klug, das Versorgungsrohr bei der Planung der Regenwasseranlage unbedingt vorzusehen. Es bedeutet bei der Installation relativ wenig Mehraufwand, garantiert jedoch später den uneingeschränkten Zugriff auf alle Komponenten und Verbinder.

Das Versorgungsrohr dient einerseits als Schutzrohr für Saugleitung und Steuerkabel, zusätzlich muss bei einer Trinkwassereinspeisung in die Zisterne Trinkwasser durch dieses Rohr in die Zisterne fließen.

Das Versorgungsrohr sollte bei Anlagen für Ein- und Mehrfamilienhäusern mit KG-Rohr DN 100 ausgeführt werden. Größere Versorgungsrohre sind nur in seltenen Fällen erforderlich.

Das Versorgungsrohr muss folgende Eigenschaften haben:

  • Es muss wasserdicht sein
  • Es sollte möglichst kurz und gerade sein
  • Sind Bögen erforderlich, so sollten diese aus 15° Formstücken zusammengesetzt werden
  • Es muss stetiges Gefälle zur Zisterne haben

Beinhaltet die Regenwasseranlage eine Trinkwassereinspeisung in die Zisterne so muss das Versorgungsrohr zusätzlich:

  • mit einer Muffe im Haus enden
  • mindestens 20 cm in die Zisterne ragen.
  • Oberhalb des Rohres muss im Keller mindestens 40 cm Platz sein

Zur Erläuterung:

Es muss wasserdicht sein

Wenn das Versorgungsrohr nicht wasserdicht ist, so kann Grundwasser oder Drainagewasser in das Rohr eindringen und dann in die Zisterne fließen. Dabei werden gelöste Schmutzpartikel in die Zisterne gespült, die die Wasserqualität nachhaltig beeinträchtigen können. Bei der Trinkwassereinspeisung in die Zisterne soll das Trinkwasser dann auch in der Zisterne ankommen und nicht unterwegs versickern.

Es sollte möglichst kurz und gerade sein

Durch das Versorgungsrohr werden später die Leitungen geschoben. Dies ist bei einem geraden Versorgungsrohr deutlich einfacher als wenn man einen Bogen im Rohr hat. Die Ausrichtung der Zisterne erfolgt daher immer nach dem Versorgungsrohranschluss. Die Zisterne wird also beim Einbau immer so gedreht, dass der Anschluss für das Versorgungsrohr zum Haus zeigt und das Versorgungsrohr dadurch möglichst gerade ist.

Sind Bögen erforderlich, so sollten diese aus 15° Formstücken zusammengesetzt werden

Dies ist nur für die Montage der Saugleitung wichtig, hat man einen 90° Winkel aus 6 15° Bögen zusammengesetzt kann man da die Saugleitung noch hindurchschieben, 3 x 30° Bögen geht so gerade noch, 2 x 45° Bögen ist schon ganz schön anstrengend und ein 87° Bogen ist aussichtslos.

Es muss stetiges Gefälle zur Zisterne haben

Bei saugenden Pumpen ist dies besonders wichtig, da man nur so die Saugleitung vollständig entlüften kann. Aber auch bei Tauchpumpen sollte man dies beachten: an der Saugleitung kann sich Schwitzwasser bilden, dies soll dann doch in die Zisterne zurückfließen und nicht Richtung Haus. Besonders wichtig ist das Gefälle natürlich bei einer Trinkwassereinspeisung in die Zisterne. Weniger wichtig ist, wieviel Gefälle das Versorgungsrohr hat. Ob 0,5% oder 5% ist in diesem Fall nicht entscheidend.

Es muss mit einer Muffe im Haus enden

Nur bei Trinkwassereinspeisung in die Zisterne: durch das Versorgungsrohr wird die Saug und Steuerleitung verlegt und Trinkwasser fließt durch das Rohr in die Zisterne. Die Trinkwassereinspeisung erfolgt mit einem Rohr mit Durchmesser 50 mm. Dieses Rohr wird verlegt vom Trichter der Einspeisung bis zur Wanddurchführung. Es kann direkt hinter der Wanddurchführung enden. Diese Wanddurchführung besteht aus zwei Edelstahlplatten, die gegeneinander verspannt werden, wodurch das Gummi zwischen diesen beiden Platten auseinander und gegen die Leitungen gedrückt wird.

Die Saugleitung hat einen Außendurchmesser von 32 mm, das Rohr 50 mm, zusammen also 82 mm. Das KG Rohr hat einen Innendurchmesser von ca. 100 mm. Es bleiben also nur 18 mm Material für die Edelstahlplatten der Wanddurchführung übrig, dies ist zu wenig. Daher haben wir Wanddurchführungen im Programm, die einen Außendurchmesser von 110 mm haben. Diese passen damit exakt in die Muffe eines Rohres. Durch den größeren Durchmesser ist genügend Material zum Verpressen der beiden Platten vorhanden.

Es muss mindestens 20 cm in die Zisterne ragen.

Nur bei Trinkwassereinspeisung in die Zisterne: Der beruhigte Zulauf des Trinkwassers ist für eine gleichbleibend gute Wasserqualität wichtig. Gerade, wenn die Zisterne sehr leer ist ist es wichtig, ein Aufwühlen der Sedimentschicht zu verhindern. Dazu wird das Trinkwasser mit einem eigenen beruhigten Zulauf in die Zisterne eingeleitet.

Oberhalb des Rohres muss im Keller mindestens 40 cm Platz sein

Nur bei Trinkwassereinspeisung in die Zisterne: Um die Montage der Trinkwassereinspeisung gewährleisten zu können sind mindestens 40 cm Platz erforderlich. Ist dies nicht möglich können wir Sonderausführungen anfertigen.

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