Klimawandel und Regenwassernutzung

Der Klimawandel ist da! Mittlerweile kann niemand mehr leugnen, dass es durch die Einflüsse unserer Zivilisation zu erheblichen Einwirkungen auf unsere Umwelt gekommen ist, die das globale Klima beeinflussen. Das Hochwasser 2002, die extrem heißen und trockenen Sommer 2003 und 2006, der äußerst milde Winter 2006/2007, die Zunahme von Stürmen wie Kyrill, all dies sind die deutlich wahrnehmbaren Anzeichen dieser Klimaveränderung.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung DIW hat festgestellt:

Die Anzahl und Intensität von extremen Klimaereignissen werden auch in Deutschland weiter zunehmen; dies führt zu erheblichen volkswirtschaftlichen Schäden und zu erhöhten Anpassungs- und Energiekosten. Sollte keine nennenswerte Intensivierung des Klimaschutzes erreicht werden, können sich die durch den Klimawandel insgesamt verursachten Kosten bis zum Jahr 2050 auf 800 Mrd. Euro alleine in Deutschland belaufen. Dies ist das Ergebnis des Wochenberichts Nr. 11/2007 des DIW Berlin.

Wie kann die Regenwassernutzung hier helfen? Schließlich wird bei der dezentralen (privaten) Wassergewinnung letztlich die gleiche Energie (durch die Pumpe) verbraucht wie bei der kommunalen Wasserversorgung.

Den Energieverbrauch kann man so also nicht senken, und auch den Klimawandel nicht direkt beeinflussen, aber man kann dessen Auswirkungen mildern. In Deutschland gewinnen wir einen erheblichen Anteil Trinkwasser aus Grundwasser. Die heißen, trockenen Sommer sorgen für einen so deutlichen Abfall des Grundwasserspiegels, dass die bislang sichere Versorgung mit Trinkwasser in einigen Regionen Deutschlands durchaus als problematisch angesehen wird.

Nutzt man im Haus Regenwasser für Toilette und Waschmaschine kann der Trinkwasserverbrauch um ca. 50% reduziert werden. Dadurch wird die Entnahme von Grundwasser reduziert. Dieser Effekt wird verstärkt durch die Kombination der Regenwassernutzung mit der Versickerung, durch die die Grundwasserneubildung unterstützt wird.

Auch einfache Regenwasseranlagen für die Gartenbewässerung sind ökologisch sinnvoll: gerade in Zeiten, in denen Wasser knapp ist muss nicht Trinkwasser für die Gartenbewässerung verwendet werden.

Ein weiterer Effekt ist die Entlastung der Kanalisation. Bei den heftigen und langanhaltenden Niederschlagsereignissen puffert eine Regenwasseranlage einen Teil ab.

Die Berechnung der Zisternengröße muss aufgrund der Entwicklung des Klimas neu ausgerichtet werden. Bei bisherigen Berechnungen wurden die Niederschlagsereignisse der letzten dreißig Jahre zugrunde gelegt. Aufgrund ökonomischer Betrachtungen hat man mit diesen Werten die Zisternengröße auf einen Vorrat von ca. 3 Wochen ausgelegt. Ausgehend von der Entwicklung bei der Verteilung der Niederschläge ist es durchaus sinnvoll die Zisternen größer zu wählen, der Vorrat kann dann ruhig 4 oder 5 Wochen betragen. Durch die Zunahme von Starkregenereignissen wird die Zisterne immer noch häufig genug überlaufen. Auch die Filtertechnik sollte den geänderten Umweltbedingungen angepasst werden. Filter, die auch bei Starkregenereignissen einen guten Wirkungsgrad sollten bevorzugt verwendet werden.

So kann die Regenwassernutzung auch und gerade in Zukunft einen Beitrag zum Umweltschutz durch das Schonen der natürlichen Ressourcen leisten.

Zuletzt angesehen